JMS 06/10 Spielspaß oder verlorene Zeit?
Spielzeiten vereinbaren: Computerspiele provozieren den Ehrgeiz vieler Jugendlicher. Knifflige Rätsel wollen gelöst, spannende Prüfungen überstanden sein, bevor man ans Ziel kommt. Gut ist, wenn Eltern Grenzen setzen.
Spaß, Spannung, Spontaneität – wer selbst schon einmal ein Bildschirmspiel gespielt hat, weiß, wie mitreißend ein gut gemachtes Abenteuer sein kann. Man verfolgt die Geschichte nicht nur von außen mit, sondern bestimmt ihren Verlauf durch die Aktionen der eigenen Spielfigur. In England macht man sich diese vorteilhaften Eigenschaften von Computerspielen gezielt zunutze: Sie werden dort vielfach im Unterricht eingesetzt, um schulische Lernprozesse zu verbessern.
Trotz aller Faszination sind Computerspiele jedoch nur ein Element, das neben vielen weiteren Beschäftigungen den Alltag der Jugendlichen füllt. Manchmal tun sie sich schwer, sich zu unliebsamen Aufgaben zu motivieren oder wichtige Prioritäten zu setzen. Manchmal sind Computerspiele der einfachste Weg, um Problemen oder Unlustgefühlen im Alltag auszuweichen. Dann können klare Regeln und die Präsenz der Eltern verhindern, dass das Spielvergnügen zur Weltflucht wird.
Tipps zum Vereinbaren von „Spiel-Regeln“:
- Handeln Sie die Regeln unbedingt mit den Kindern und Jugendlichen gemeinsam aus. Bringen Sie ihre Bedenken und Erwartungen klar zum Ausdruck, aber zeigen Sie auch Verständnis für die Interessen. So erleichtern Sie es ihnen, die Regeln zu akzeptieren.
- Seien Sie konsequent, wenn es um die Einhaltung der Regeln geht. Dabei müssen Sie nicht mit der Stoppuhr neben dem PC stehen. Wer kurz vor Erreichen des Etappenziels den Stecker zieht, erzeugt eher Frust als Einsicht. Sinnvoller sind Regelungen, die sich am Spielablauf orientieren („noch dieses Level“) oder wöchentliche Zeitkontingente, die sich die Kinder und Jugendlichen selbst einteilen können.
- Jugendschutzsysteme wie die Kindersicherung der Xbox 360 oder Windows Vista Jugendschutzfunktionen helfen ihnen, die Einhaltung der Regeln vor allem bei jüngeren Kindern zu verwirklichen.
Setzen sie Computerspiel-Verbote nicht als Strafe und Extra-Spielzeiten nicht als Belohnung ein, sonst erhalten Computerspiele eine zu große Bedeutung für die Kinder.
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