Tag der Zivilcourage im Lernzentrum
Zivilcourage – was ist das eigentlich? Anlässlich des jährlich stattfindenden Tags der Zivilcourage trafen sich 25 Schülerinnen und Schüler des Melanchthon-Gymnasiums im Lernzentrum im Baukasten um sich über das Thema zu informieren und aktiv daran zu arbeiten. Zentraler Ausgangspunkt war die Frage „Was sind für euch echte Helden?“ Neben Film- und Comicfiguren wie Batman, Wonderwoman und Spiderman wurden dabei auch Personen aus dem Umfeld der Jugendlichen benannt und „Leute, die sich einmischen!“
Wenn man in den Nachrichten von den tragischen Geschichten der U-Bahn-Schlägereien oder anderen Gewalttaten hört, denken sich die meisten: „Das kann mir nicht passieren! Das passiert immer nur anderen!“ Meist wirken diese Situationen unwirklich und weit entfernt.
Aber der Ernstfall kann immer und überall eintreten. Dies zeigen auch die von Helliwood media & education gedrehten Spots „Hier, hier oder hier – es kann überall passieren!“.
Sie führten den Schülerinnen und Schülern deutlich vor Augen, wie wichtig ein couragiertes Eingreifen im Alltag sein kann. Auf dieser Grundlage erarbeiteten die Jugendlichen in Kleingruppen mögliche Handlungsweisen in Gefahrensituationen und überlegten sich, wie diese szenisch umgesetzt werden können.
Ganz intuitiv reagierten viele Schülerinnen und Schüler so, dass sie sich dabei nicht selbst in Gefahr bringen würden. Einige dargebotene Handlungsweisen können in der Realität allerdings schnell gefährlich für die Helfenden werden.
Begleitet wurde das Projekt von dem Polizeipräventionsbeauftragten des Bezirks. Er gab den Schülerinnen und Schülern hilfreiche Tipps, wie sie in Gefahrensituationen reagieren können, ohne dabei selbst zum Opfer zu werden. Er machte deutlich, dass es kein Pauschalrezept gibt, wie man sich zu verhalten hat. Jede Person sollte entsprechend ihrer eigenen Fähigkeiten handeln. Er erklärte u.a. das Prinzip der „Drei Großen L’s“, die sich in brenzligen Situationen bewährt haben.
- Licht – Zieh die Situation aus der Anonymität. Mach sie publik!
- Lärm – Mach dich bemerkbar!
- Leute – Geh aktiv auf andere zu!
Um das Gelernte zu vertiefen und zu festigen, war die Schauspielkunst der Jugendlichen gefragt. Anhand kleiner, improvisierter Szenen des Alltags, welche sich die Schülerinnen und Schüler selbst ausdachten, sollten die vorher besprochenen Tipps und Tricks ausprobiert werden. Jedes Mal war der Ausgang der Situation ungewiss und die Übung genau deshalb so wertvoll für die Jugendlichen.
Am Ende des Tages konnten alle mit gestärktem Selbstbewusstsein für den Ernstfall und für sie persönlich passenden Handlungsmöglichkeiten im Kopf nach Hause gehen.
Das Projekt wird mit Mitteln der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft und des Berliner Landesprogramms jugendnetz-berlin.de gefördert.